Kurkuma ist eine knollenartige Pflanze aus Südostasien, die vor allem an ihrer intensiv gelb-orangenen Farbe gut zu erkennen ist. Sie kann als Gewürz zum Kochen verwendet werden, ist aber auch seit Jahrtausenden in der Traditionellen Chinesischen Medizin und der Ayurveda als Heilpflanze bekannt. Seit Generationen wird die Knolle gegen körperliche Beschwerden verwendet und heute in der medizinischen Forschung auf ihre heilenden Eigenschaften untersucht.
Das größte Problem bei Kurkuma und seinem wichtigsten Inhaltsstoff Curcumin ist die Resorption des Wirkstoffs im Magen-Darm-Trakt. Das wird in Fachkreisen als Bioverfügbarkeit bezeichnet. Da Curcumin schlecht wasserlöslich ist, kann es nur schwer vom Magen-Darm-Trakt verarbeitet werden und wird zum größten Teil direkt wieder ausgeschieden. Es gelangt daher nur in sehr geringer Menge in die Blutbahn.
Um die Verwertung des Curcumins für den Körper zu steigern, muss seine Bioverfügbarkeit verbessert werden. Dies gelingt beispielsweise mit der Mizelltechnologie.
Da nur das gelb-orangene Rhizom der Kurkuma für die Verarbeitung des Pulvers genutzt wird, bleibt beim Trocknen die Farbe erhalten und verleiht dem Kurkuma-Pulver die intensive gelb-orangene Farbe. Vor allem die sogenannten Curcuminoide bedingen die Färbung.
Kurkuma kann als Gewürzpulver, als rohe oder gekochte Knolle in Speisen oder Getränken verwendet werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, Kurkuma mit Fett, oder auch leicht erhitzt zu sich zu nehmen. Aber auch in Kapsel-Form mit hochkonzentriertem Kurkuma-Extrakt kann Kurkuma täglich eingenommen werden. Jedoch sollte eine Einnahme mit hochkonzentriertem Piperin vermieden werden, da dieser in zu hoher Dosis unerwünschte körperliche Reaktionen hervorrufen kann.
Der aktive Inhaltsstoff Curcumin hat antioxidative und entzündungshemmende Wirkweisen. Oxidativer Stress und ein ungesunder Lebenswandel fördern chronische Entzündungen im Körper. Curcumin kann über verschiedene Mechanismen sowohl den oxidativen Stress, als auch die Entzündungen hemmen. Unter anderem verhindert es die Bildung von Entzündungsmediatoren.
Kurkuma gilt generell als nicht- toxisch und gut bekömmlich. Es sind keine nennenswerten pharmakologischen Nebenwirkungen bekannt. Jedoch sollte vor der Einnahme von Kurkuma der Arzt konsultiert werden, wenn ein Verschluss der ableitenden Gallenwege oder andere Gallenwegserkrankungen, wie Gallensteinen, vorliegen. Der Grund dafür ist, dass es durch die Einnahme von Kurkuma zu einer Anregung der Gallentätigkeit kommen kann. Außerdem sollten Menschen, die blutverdünnende Medikamente zu sich nehmen, vor der Einnahme von Kurkuma einen Arzt zu Rate ziehen, weil Curcumin ebenfalls gerinnungshemmend wirken kann.
Es gibt leider keine gültigen Empfehlungen für die Einnahme von Kurkuma bei Kindern. Das liegt daran, dass in der Regel niemand die Sicherheit eines Stoffes in einer Studie an Kindern testen möchte. Jedoch sind uns keine negativen Erfahrungsberichte bekannt. Generell kann man sicherlich sagen, dass Kinder unter 6 Jahren keinen hochdosierten Kurkuma-Extrakt zu sich nehmen sollten. Auch bis 12 Jahre sollten Kinder nur eine begrenzte Menge an Kurkuma zu sich nehmen.
Es existieren bislang keine größeren Studien, die sich mit der Sicherheit von Curcumin in der Schwangerschaft befassen. Aus diesem Grund ist es sicherer, während der Schwangerschaft auf die Einnahme von Curcumin zu verzichten. Der gelegentliche Verzehr von Kurkuma als Gewürz sollte jedoch kein Problem darstellen.
Kurkuma könnte die Aggregation der Thrombozyten hemmen und sollte daher nicht mit Medikamenten eingenommen werden, die die Blutgerinnung verlangsamen (Gerinnungshemmer/Thrombozyten-Aggregations-Hemmer). Bei gleichzeitiger Einnahme mit Medikamenten sollte der Arzt vorher konsultiert werden.
In den meisten Studien, in denen eine konkrete Wirkung von Curcumin gezeigt werden konnte, wurden Dosierungen von 1-3g verwendet. Das umfasst unter anderem die Bereiche Arthritis und Arthrose (1g), Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (3g), erhöhte Blutfettwerte (2g), erhöhten Blutzucker und Diabetes (1-1,5g) und Depressionen (1g). Höhere Dosierungen konnten in der Regel keinen zusätzlichen Nutzen zeigen.
Normales Kurkuma-Gewürzpulver wird lediglich in einer Dosierung von 3g bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt empfohlen. Ansonsten gibt es keine konkrete Empfehlung zur Dosierung von Kurkuma-Pulver bei bestimmten Erkrankungen, was jedoch nicht bedeutet, dass es bei anderen Krankheitsbildern keinen Nutzen hat.
Des Weiteren muss man davon ausgehen, dass die notwendige Curcumin-Dosis bei Präparaten mit verbesserter Bioverfügbarkeit deutlich geringer ausfällt. Solche Präparate enthalten zum Beispiel ätherische Öle, oder liefern das Curcumin in Form sogenannter Mizellen, wodurch die Aufnahme im Darm verbessert wird.
Curcumin gilt gemeinhin als sehr sicher. In Studien konnte gezeigt werden, dass es bei einmaliger Einnahme von bis zu 12g und bei längerer Einnahme über 4-7 Wochen in einer Dosierung von bis zu 6g sicher ist. Selbst höhere Dosierungen könnten sicher sein, wurden jedoch einfach noch nicht untersucht.
Trotzdem kann es bei einer gesteigerten Zufuhr zu kurzfristigen Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich kommen, vor allem Übelkeit, Durchfall und Bauchschmerzen. Diese stellen jedoch kein gesteigertes Gesundheitsrisiko dar.