Das Wichtigste in Kürze: So wirkt Kurkuma als natürliche Cortison-Alternative
- Starke entzündungshemmende Wirkung
- Ohne typische Cortison-Nebenwirkungen
- Studien belegen vergleichbare Wirksamkeit bei besserer Langzeitverträglichkeit
Cortison ist für viele Menschen mit chronischen Entzündungen unverzichtbar, aber oft mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Doch die Wissenschaft hat eine vielversprechende Alternative im Blick: Kurkuma zeigt in aktuellen Studien verblüffende Parallelen in der Wirkungsweise zu Cortison – und das ohne dessen typische Nebenwirkungen. Wie Kurkuma bei chronischen Entzündungen helfen kann, lesen Sie in diesem Beitrag.
Studie zeigt: Kurkuma hemmt Entzündungen ähnlich wie Cortison.
Kurkuma, oder genauer gesagt der Hauptwirkstoff Curcumin, hat nachweislich ein hohes entzündungshemmendes Potential und wurde in zahlreichen Studien auf seine Möglichkeiten zur therapeutischen Anwendung hin untersucht. Dabei konnte die positive Wirkung zwar wiederholt bestätigt werden, es war jedoch nicht möglich den zugrunde liegenden Mechanismus vollständig zu entschlüsseln [2,3].
Cortison bei Entzündungen: Wenn die Nebenwirkungen zum Problem werden
Cortison ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits ein hochwirksames Medikament bei chronischen Entzündungen, andererseits gefürchtet wegen seiner zahlreichen Nebenwirkungen. Als körpereigenes Hormon spielt es eine wichtige Rolle im Stoffwechsel, doch seine langfristige medikamentöse Anwendung kann erhebliche Folgen haben. Viele Patienten leiden unter den typischen Begleiterscheinungen wie einem aufgedunsenen Aussehen, Akne, Muskelschwäche und anhaltender Müdigkeit. Besonders bedenklich sind mögliche Langzeitfolgen wie Linsentrübungen oder Grauer Star [4]. Kein Wunder, dass Betroffene und Mediziner gleichermaßen nach verträglicheren Alternativen suchen.
Video zur entzündungshemmenden Wirkung von Kurkuma
Kurkuma und Cortison: Vielversprechende Ergebnisse aus der Forschung
So haben Wissenschaftler der Universität des Saarlandes einen wichtigen Bestandteil der entzündungshemmende Wirkung von Curcumin entschlüsselt [1].
Die Forscher haben beobachtet, dass Curcumin das GILZ-Protein aktiviert, welches eine zentrale Rolle bei der Unterdrückung von Entzündungen einnimmt. Entzündungen werden vom Immunsystem induziert und sind Teil der natürlichen Abwehr von Krankheitserregern. Dazu bauen Immunzellen bei Bedarf das GILZ-Protein ab, sodass sich eine ausgeprägte Entzündungsreaktion entwickeln kann [1]
Kommt es nun jedoch zu einer überschießenden, fehlgeleiteten Entzündung, wie im Falle von Autoimmunerkrankungen und chronischen Entzündungen, werden körpereigene Strukturen und Zellen angegriffen. Entsprechend ist die Entzündungsreduktion bei solchen Erkrankungen ein wichtiges therapeutisches Ziel, und das GILZ-Protein als körpereigener Entzündungshemmer ein möglicher Ansatz [1].
Cortison und die Nebenwirkungen
In Form von Cortison existiert bereits ein bewährtes Therapeutikum, welches bei akuten Entzündungen Anwendung findet und durch Aktivierung von GILZ funktioniert. Cortison ist die inaktive Form des körpereigenen Stresshormons Cortisol und wirkt stark entzündungshemmend. Dabei hat es jedoch leider bei längerfristiger Anwendung einige nicht zu unterschätzende Nebenwirkungen. Die dauerhafte Stressreaktion führt zu Muskelatrophie, Osteoporose, Hyperglykämie und Wachstumsstörungen.[4]
Die Studie können Sie hier abrufen: Journal of Biological Chemistry
Kurkuma als natürliches Cortison
Curcumin scheint nun in der Lage zu sein das GILZ-Protein zu aktivieren, ohne die Signalwege, welche den Nebenwirkungen von Cortisol zugrunde liegen, auszulösen. Daraus schließen die Forscher, dass Curcumin potentiell zukünftig als eine verträgliche Alternative zu Cortisol Anwendung finden könnte [1].
Auch wenn es sich hierbei nur um eine erste Untersuchung handelt, sind die Ergebnisse mehr als vielversprechend und helfen das therapeutische Bild von Curcumin zu vervollständigen. Zukünftige Untersuchungen werden zeigen, ob Curcumin das Potential besitzt, schon bald als Entzündungshemmer Anwendung zu finden.
Komplett auf gängige Cortison Medikamente sollte man sicherlich nicht verzichten – hiervon wird strikt abgeraten. Bei verschiedenen Krankheitsbildern ist die Gabe großer Mengen Cortison aktuell unumgänglich. Zudem muss abgewartet werden, welche Ergebnisse weitere Studien liefern. Allerdings bleibt festzuhalten, dass Kurkuma ergänzend sicherlich seinen Teil dazu beitragen kann, durch die Aktivierung des GILZ-Proteins viele Entzündungen zu hemmen.
Die Bioverfügbarkeit ist entscheidend
Obwohl Kurkuma als vielversprechende natürliche Alternative zu Cortison gilt, stellt sich bei der Einnahme die Frage der Bioverfügbarkeit, also wie der Organismus letztendlich von den Eigenschaften des Curcumins profitieren kann. Denn durch die lipophile, fettlösliche, Struktur kann der Darm reines Kurkuma-Pulver kaum resorbieren, weshalb hier weitere Wege zu einer besseren Aufnahme gefunden werden müssen [5].
Nach aktueller Studienlage ist die effektivste Methode zur Steigerung der Bioverfügbarkeit eine Darreichung in Mizell-Form. Damit ist eine um das bis zu 185-fach verbesserte Aufnahme möglich [6]. Außerdem können dadurch auch im nüchternen Zustand bereits relevante Wirkspiegel erreicht werden [7]. Sollte Curcumin jemals gezielt als Ersatz zu Cortison erprobt werden, wäre Mizell-Kurkuma der vielversprechendste Kandidat dafür.
- Exzellente Bioverfügbarkeit dank Mizell-Form
- Einfache Einnahme, sanft zum Magen
- Exzellente Apothekerqualität
Fazit: Vielversprechende erste Forschungsergebnisse
Die Wirkung von Curcumin auf das GILZ-Protein eröffnet viele spannende Möglichkeiten für die zukünftige Forschung. Curcumin wirkt anerkanntermaßen entzündungshemmend und anscheinend teilweise ähnlich wie Cortison. Obwohl man aktuell noch nicht sagen kann, ob es auch einen Ersatz für Cortison darstellen könnte, spricht doch vieles für eine therapeutische Anwendung bei entzündlichen Erkrankungen. Gerade mizellares Curcumin birgt hierbei das größte Potenzial, als natürliche Cortison-Alternative zu dienen.
Quellenverzeichnis
- Hoppstädter et al., 2016. Induction of Glucocorticoid-induced Leucine Zipper (GILZ) Contributes to Anti-inflammatory Effects of the Natural Product Curcumin in Macrophages. Journal of Biological Chemistry , https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5087716/, Abgerufen am 30.03.2021
- Sahebkar, A., Cicero, A. F. G., Simental-Mendia, L. E., Aggarwal, B. B., & Gupta, S. C. (2016). Curcumin downregulates human tumor necrosis factor-alpha levels: A systematic review and meta-analysis ofrandomized controlled trials. Pharmacological Research, 107, 234–242. https://doi.org/10.1016/j.phrs.2016.03.026
- Derosa, G., Maffioli, P., Simental-Mendia, L. E., Bo, S., & Sahebkar, A. (2016). Effect of curcumin on circulating interleukin-6 concentrations: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Pharmacological Research, 111, 394–404. https://doi.org/10.1016/j.phrs.2016.07.004
- https://www.amboss.com/de/wissen/Glucocorticoide#xid=km0mfg&anker=Za14de171d7bf60a610562274eb0d3e32